Infos über Boek

Das alte Gutsdorf Boek ist heute das südliche Tor zum Müritz-Nationalpark.

Der heutige Name Boek lautete früher Boche, bzw. Böke und leitet sich vom damals reichen Buchenbestand ab.

Im 13. bis zum 14. Jahrhundert besaßen die Ritter von Havelberg die Rechte am Gut und Dorf, teilten sich dieses aber mit den Familien von Retzow, Brüsehaver und Holstein.
Nach dem 30jährigen Krieg wechselten mehrmals die Besitzverhältnisse.

1842 erwarb Johann Carl Peter Baron von Le Fort auf Boek (1836–1854), Klosterhauptmann von Kloster Dobbertin das Gut Boek.
Die Famile le Fort behielt es bis 1920 und mußte dann wegen der Beteiligung am Kapp-Putsch fliehen.

Nach der Amnestie konnte le Fort wieder zurückkehren.

Durch die Nähe zur aufstrebenden militärischen Erprobungsstelle der Luftfahrt in Rechlin wurde Boek in den 20er und besonders 30er Jahren ein wichtiger Nahrungsmittellieferant.

Gutsherr Stephan von le Fort wurde zum Verkauf an den Reichsverband der Deutschen Luftfahrtindistrie gedrängt. DIeser wurde am 4. März 1935 vollzogen.


Gut und Kirche zu Boek

Entwicklung nach Jahreszahlen

1273 Erstmals urkundlich erwähnt: die Familie von Havelberg war Besitzer: sie spielte durch den Bau von Kanälen und Mühlen eine wichtige Rolle in der Region

1301 Die Boeker Mühle kam unter die Gerichtsbarkeit des Klosters Neuenkamp. Der klösterliche Besitz wurde mit der Reformation säkularisiert.

1648 Nach dem Dreißigjährigen Krieg wechselten die Besitzer häufig, das Land war durch den Krieg verarmt und entvölkert.
Insgesamt wechselte Boek im Lauf der Geschichte 13-mal seinen Besitzer.

1842 Das Gut Boek mit über 26 km2 Fläche kam in den Besitz des Klosterhauptmanns Karl Peter Baron von Le Fort.
Die Gutsherrschaft in Mecklenburg mit ihren adeligen Großgrundbesitzern hatte indessen ihren Höhepunkt erreicht.

1847 Die heutige Kirche St Johannis konnte als Patronatskirche im damals bevorzugten neugotischen Stil eingeweiht werden.

1853 Einweihung der vom später berühmten Orgelbauer Wilhelm Sauer geschaffenen Orgel – sie war sein kleines Erstlingswerk von insgesamt 1.100 Orgeln! Die damals größte von ihnen in Deutschland hat ihren Platz im Berliner Dom.

1876 Geburt der später bekannten Schriftstellerin Gertrud von Le Fort. Sie verbrachte ihre Kindheit vorwiegend auf dem Familiengut Boek.

1935 Stephan Baron von le Fort verkaufte das Gut an den Reichsverband der Deutschen Luftfahrtindustrie. Es diente bis Ende des Krieges der Flugerprobungsstelle Rechlin zur Versorgung der großen Militärbasis mit ca. 4000 Menschen.

1945 Das Gutshaus wurde nach dem Krieg als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt.
Jahre später war es ein reguläres Wohnhaus und danach Informations- und Ausstellungsort der Nationalparkverwaltung.